Hier finden Sie diverse Unterlagen zu unserem aktuellen Projekt, sowie Pressefotos und Info-Material von vergangenen Veranstaltungen.
Interview mit Udo Jürgens vom 26.06.2011
Ich will etwas zurückgeben.
Die JCI (Junge Wirtschaftskammer für Liechtenstein und Werdenberg) wird auch 2011 wieder eine Benefizveranstaltung zugunsten Bedürftiger veranstalten. Dieses Jahr nimmt sich die JCI tibetischer Flüchtlingskinder in Indien an. Ein begonnenes Bauprojekt, durch die Udo Jürgens Foundation initiert, soll mit den Spenden der JCI fertig gestellt werden können. Udo Jürgens wird als Gast der Benefizveranstaltung über das Projekt informieren und dem Abend einen besonderen Glanz verleihen.
Herr Jürgens, Sie engagieren sich für tibetische Flüchtlingskinder in Indien – wie kam es zu diesem Engagement?
Ich mache das bereits seit etlichen Jahren, meine erste Intention ist einmal sicher, dass ich mit meinem Engagement etwas zurückgeben will, weil ich auf der Sonnenseite des Lebens leben durfte. Das zweite Motiv ist, dass ich Kindern in Notlagen helfen möchte, weil Kinder es als letzte verdient haben, in solcher Not zu leben. Das Schicksal dieser tibetischen Kinder hat mich in besonderem Masse berührt und nun versuche ich, ihnen zu helfen. Es sind Kinder, die fürchterliche Fluchterfahrungen machen mussten.
Die JCI will ja mit dem im November geplanten Benefizevent das Geld für die Schulhausfertigstellung in Mussoorie zusammen bekommen. Waren Sie schon einmal dort, um sich persönlich zu informieren?
Ja, selbstverständlich – ich war bereits zweimal dort und werde spätestens nach meiner nächsten Tournee wieder hinreisen. Ich hatte auch mit dem Dalai Lama ein Gespräch, der mich privat eingeladen hat. Ausserdem betreue ich einzelne Kinder, die besonders hart getroffen wurden.
Wieso muss nun auf dem Weg einer Benefizveranstaltung Geld für die Fertigstellung eines Schulbaus gesammelt werden – Sie sind doch prominent und könnten doch jederzeit übers Fernsehen SpenderInnen finden?
Wir haben es hier mit einer kleinen Stiftung zu tun, die nicht über viele Mittel verfügt. Wir sammeln hauptsächlich Spenden in meinem privaten und beruflichen Umfeld und ich schiesse auch regelmässig Geld aus meinem Privatvermögen ein. Dass wir nicht den Weg übers Fernsehen gehen, hat den einfachen Grund, dass wir diese Kinder auch zu ihrem eigenen Schutz nicht „vermarkten“ wollen. Sie haben Recht, da würden sich sofort Prominente finden, die sich mit ein paar Kindern fotografieren lassen und auch was spenden würden. Das ist aber genau das, was ich nicht will – ich will Kontinuität und kein Blitzlichtgewitter für Eitelkeiten. Ich will, dass diesen Kindern konstant und permanent geholfen wird, will dort nach wie vor ehrliche Arbeit leisten – auch wenn ich weiss, dass, wer etwas nicht herzeigt, mehr Mühe hat Geld zu bekommen. Die vielen Bedürfnisse der Stiftung übersteigen die Möglichkeiten meines persönlichen Engagements. Darum bin ich froh, wenn es Initiativen wie jene von JCI gibt, welche die Finanzierung einzelner wichtiger Projekte wie in Mussoorie sicherstellen.
Wie ist die Situation vor Ort?
Diese Kinder haben bemerkenswert gute Schulen, an denen sie erstaunlich viel mitbekommen, davon konnte ich mich überzeugen. Bildungsmässig wird sehr viel getan und da wollte ich meinen Beitrag leisten, dass den Kindern geholfen wird, wenn sie nach ihrer Flucht dort ankommen. Im übrigen handelt es sich um eine sehr arme Mönchsgemeinschaft, die sehr dankbar für jede Hilfe von aussen ist.
Wie hoch ist die Fluchtbewegung von Kindern aus Tibet nach Indien?
Zur Zeit lässt es etwas nach, weil die Chinesen die Grenzen absolut dicht gemacht haben. Es sind aber immer noch massenhaft Kinder da, die Hilfe brauchen. Diese Gebäude werden dringend gebraucht. Ob man sie am Ende des Tages zu Empfangshäusern macht, wo traumatisierte Kinder aufgenommen werden, zu Wohneinheiten oder zu Schulräumen umfunktioniert, hängt letztlich davon ab, was am dringendsten gebraucht wird. Die Situation dort ändert sich ständig und das Wichtigste ist, dass man sich anpassen und auf das jeweils dringendste Problem reagieren kann.
Die Benefizveranstaltung möchte Geld für ein Schulhaus sammeln..?
Es handelt sich um ein riesiges Baugrundstück, das auf einmal erschlossen werden musste – man hat begonnen, drei Häuser zu bauen, deren Verwendungszweck immer wieder ändert. Von dem vorhandenen Geld können die Bauten nicht fertig gestellt werden, das ist klar. Pro Haus könnten 50 Kinder wohnen und es kann gut sein, dass alles Schlafhäuser werden, weil es dort bereits so viele Kinder gibt. Ich werde mich persönlich erkundigen, was am dringendsten benötigt wird. Als wir mit den Bauten begonnen haben, war die Absicht, nur ein Haus für traumatisierte Kinder zu bauen. Deshalb kann ich noch nicht sagen, welchen Zweck der von JCI unterstützte Bau letztendlich erfüllen wird. Man darf nicht vergessen, diese Kinder haben einen wochenlangen schrecklichen Fluchtweg unter Lebensgefahr hinter sich. Jene, die durchkommen sind traumatisiert und brauchen eine Auffangstation mit psychologischer und ärztlicher Betreuung. Wir werden sehen, wie es weiter geht.
Werden Sie an dem Anlass in Liechtenstein persönlich anwesend sein?
Ja, natürlich – ich freu mich sehr, dass sich der JCI Liechtenstein-Werdenberg so engagiert und bin dankbar, wenn wir das Geld für die Fertigstellung des Hausbaus zusammen bekommen. Selbstverständlich bürge ich persönlich dafür, dass das Geld dort ankommt, wo es hingehört.
Vielen Dank für Ihre Zeit Herr Jürgens!
Infos zu vergangenen Veranstaltungen: Archiv 2008/2009 NOMA mit Bertrand Piccard
Medienmitteilungen Benefiz 2010
18.09.2010 «JCI Liechtenstein Werdenberg gewinnt internationalen Award» erschienen im Werdenberger & Obertoggenburger
17.09.2010 «JCI Liechtenstein Werdenberg gewinnt Fundraising Award» erschienen im Volksblatt
17.09.2010 «Checkübergabe der JCI an Bertrand Piccard» erschienen im Werdenberger & Obertoggenburger
16.09.2010 «Check an Piccard übergeben» erschienen im Liechtensteiner Vaterland
Medienmitteilungen Benefiz 2009
30.11.2009 «182 000 Franken für kranke Kinder» erschienen im Werdenberger & Obertoggenburger
30.11.2009 «Zeichen der Hoffnung» erschienen im Volksblatt
30.11.2009 «Zeichen der Solidarität gesetzt» erschienen im Liechtensteiner Vaterland
27.11.2009 «Ein Tag im Zeichen der Mitmenschlichkeit» erschienen im Liechtensteiner Vaterland
27.11.2009 «Pokern für einen guten Zweck» erschienen im Liechtensteiner Vaterland
23.11.2009 «Interview mit Michèle Kurtz über JCI Benefiz 2009» Sendung ausgestrahlt von Radio L
08.11.2009 «Gemeinsam mit Bertrand Piccard gegen NOMA» erschienen in der LIEWO
06.11.2009 «Piccard, Aeschbacher und JCI gegen NOMA» erschienen im Liechtensteiner Vaterland
04.11.2009 «Piccard, Aeschbacher und JCI gegen NOMA» erschienen im Werdenberger & Obertoggenburger
31.10.2009 «Gemeinsam gegen NOMA» erschienen im Volksblatt
08.07.2009 «JCI Benefiz 2009 - gemeinsam gegen NOMA» erschienen im Exclusiv
02.07.2009 «Startschuss zur Benefizgala» erschienen im Werdenberger & Obertoggenburger
02.07.2009 «Aufbruchstimmung ins Solarzeitalter» erschienen im Liechtensteiner Vaterland
01.05.2009 «Junge Führungskräfte im Dienste der Menschlichkeit» erschienen im JCI News
02.04.2009 «Führungskräfte im Dienste der Menschlichkeit» erschienen im Sarganserländer
01.04.2009 «Im Dienste der Menschlichkeit» erschienen im Liechtensteiner Vaterland
01.04.2009 «Führungskräfte aus der Region im Dienste der Menschlichkeit» erschienen im Werdenberger & Obertoggenburger